Ecuador

Vor einer Woche haben wir Ecuador verlassen und reisten nach Peru ein. Anstelle von riesigen Bergen und teilweise eisigen Temperaturen umgeben uns aktuell wunderschöne Strände, die Wüste und hitziges Sommerklima.

Den heutigen Off-Tag im kleinen Surferdörfchen Lobitos nutzen wir um unsere Beine hochzulegen, Ceviche zu essen, die Seele baumeln zu lassen und euch ein bisschen von Ecuador zu berichten.

Gestartet sind wir in Ecuador auf einer unerwartet unwegsamen Piste, die uns unsere Navigations-App als „Radweg“ vorschlug. Die Hauptstrasse „Panamericana“ ist zwar jeweils gut intakt und meistens mit einem Seitenstreifen ausgestattet aber aufgrund des vielen Verkehrs für uns mit dem Fahrrad trotzdem anstrengend zu fahren. So traten wir also dankend die Alternativroute an. Ein wunderschöner Nationalpark erwartete uns. Unbesiedeltes Hochland mit einer atemberaubend schönen und unberührten Landschaft. Der Weg wurde jedoch immer steiniger und schlechter bis er praktisch unbefahrbar war. Ständig mussten wir unsere Fahrräder aufgrund von Erdrütschen, Matsch oder Wasser schieben. Dazu kamen eisige Temperaturen und tösender Regen. Zugegebenermassen haben wir uns den ersten Anstieg auf 3700müM etwas anders vorgestellt und haben es nur mit Ach und Krach, vollkommen durchnässt und mit quietschendscheppernden Fahrrädern zurück in die Zivilisation geschafft.

Nach dieser Erfahrung versuchten wir zwar immer noch der Panamericana auszuweichen aber traten den eingezeichneten Fahrradwegen jeweils nicht mehr vorbehaltlos entgegen. Nach ein paar Ruhetagen in Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt, erwarteten uns Ecuadors berühmte Vulkane, abertausende Anstiege und wunderschöne Campingspots. Wir radelten konstant auf über 2500müM und kletterten schließlich bei Riobamba auf 3800müM. Damit hatten wir unseren ersten Andenhöhepunkt erreicht und genossen die zweitägige, steile Abfahrt bis an die Küste.

In Ecuador konnten wir im Allgemeinen viel mehr campen als in Kolumbien. Trotzdem freuten wir uns, sobald wir mal unsere Zelte eingepackt liessen, sehr über die immer vorhandenen warmen Duschen. Unser treuer Benzinkocher lief allabendlich heiß und wir schlugen uns die hungrigen Radlerbäuche mit den zahlreichen Gemüsesorten und Früchten voll, die am Strassenrand dargeboten werden. Anfänglich überraschte uns, dass man unabhängig davon, welches Gemüse wir kaufen wollten, stets den Preis von einem Dollar verlangte. Bald aber ging uns auf, dass es Gang und Gäbe war, anstelle von Rückgeld lieber die Gemüse- bzw. Obstration aufzustocken. So gab es für einen Dollar mal drei Mangos oder vier kleine Avocados, mal eine Ananas oder einen Haufen Zwiebeln. Auch eine Zahnpastatube ging für einen Dollar über den Ladentisch, genauso wie eine 1l-Colaflasche.

Wir sind gespannt, welche kulturellen Eigenheiten wir in Peru antreffen und freuen uns auf die sommerliche Weihnachtszeit.

Da das Internet hier noch mehr zu kämpfen hat, als wir im Gegenwind in der Wüste, bleiben für heute die Fotos aus und werden bei Gelegenheit nachgeliefert…

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